Kleiner Lift am großen Berg

Klein, aber fein: Der Flirscher Skilift

Endlose Pistenkilometer und beheizte Sessel? Nein, der Skilift in Flirsch ist nur ein kurzer Schlepper für 0,3 km Pisten mit einem Höhenunterschied von knapp 60 Metern. Er ist dennoch unersetzbar und bringt viele Vorteile für Kinder und Familien.

Von der Schule nach Hause, nach dem Mittagessen hinein in den Skianzug und hinaus auf die Piste! Wie gut, wenn diese gleich hinter dem Haus oder zumindest innerhalb der eigenen Gemeinde liegt. Denn so können die etwas größeren Kinder auch allein dem sportlichen Vergnügen frönen und mit Freunden das Skifahren lernen – oft gemeinsam mit den Kindern der Urlaubsgäste.

 

Für Anfänger und Kinder ist der 1973 errichtete Tellerlift in Flirsch gleich neben der Schule genau richtig dimensioniert und bestens überschaubar. So haben die Eltern einen guten Überblick über die Fahrkünste und Fortschritte ihrer Jüngsten. Zu Saisonbeginn kommen oft schon Zweijährige, die kaum auf den Skiern stehen können, vom Liftfahren gar nicht zu reden. Am Ende des Winters fahren sie alleine Lift und kurven über den Hang wie die Großen. Außerhalb der Liftzeiten wird die perfekt präparierte Piste auch gerne zum Rutschen und Rodeln benützt.

Sketch - Skilift Flirsch
Gebrüder Matt
Medaillensammlung des Hauses Matt

Olympiasieger- und Weltmeisterlift

 

Vor allem aber sind da die beiden verlässlichen Liftwarte, die darauf achten, dass alles ohne Zwischenfälle abläuft. Sie checken jeden Tag vor dem Start, ob alles in Ordnung ist, und überprüfen den Lift, die Bügel und die Strecke. „Wir reparieren Kleinigkeiten auch mal selber, aber vor allem: Wir passen auf die Kinder auf“, sagen die beiden, denen es Freude macht, dass der Jugend und den Gästekindern von Flirsch durch diesen Lift das Skifahren mit leichtem Zugang ermöglicht wird. „Wenn wir sehen, wie viel Spaß die Kinder dabei haben, ist das die größte Motivation für unsere Arbeit!“

 

Die Kinder wiederum motiviert diese unterhaltsame Sport-Möglichkeit, im Winter sehr oft auf die Piste zu gehen und dadurch immer besser das Skifahren zu lernen. Am Skilift von Flirsch übten bereits die Skistar-Brüder Mario, Michael und Andreas Matt. Diese Basis war nicht schlecht: Mario Matt wurde Olympiasieger 2014 im Slalom und mehrfacher Weltmeister. Andreas gewann im Skicross 2010 Silber bei den Olympischen Spielen und krönte sich zum Weltmeister sowie Gesamtweltcupsieger. Michael, der Jüngste, errang 2018 ebenfalls olympische Medaillen und zählt weiterhin zu den Spitzenathleten im internationalen Ski-Zirkus.

Familienfreundliche Einrichtung

 

Damit jede Generation diese Chance nützen kann, kümmern sich Christian Matt, als Ortsvorsitzender des Flirscher Ortsausschusses, und Lukas Wechner, als Betriebsleiter, gemeinsam mit einigen Helfern um alle Belange rund um den Skilift, sodass dieser jeden Winter betrieben werden kann.

 

Die kleinen Dorflifte werden in Tirol manchmal auch „Bürgermeisterlifte“ genannt, weil sie von den Gemeinden selbst erhalten werden. In diesem Fall sorgt die Gemeinde mit der Ortsstelle Flirsch des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg für die finanziellen Rahmenbedingungen.
Rentabel? Auf alle Fälle! Wenn man die vielen Vorteile für die heimischen Familien und für die Gästefamilien in Betracht zieht und dadurch der Nachwuchs dem Skifahren treu bleibt.

Skilift Flirsch
Skilift Flirsch