Blühender Arlberg

Flora in der Region St. Anton am Arlberg

Für die Vegetation am Arlberg ist der Sommer kurz, aber intensiv. In den alpinen Höhenlagen blühen die Wildblumen außergewöhnlich farbenfroh und die Bergkräuter zeigen besonders anregende Wirkung.

  

Im Frühsommer blüht der Arlberg auf: Kaum ist er von Schnee befreit, entpuppt er sich als großer alpiner Garten mit einer erstaunlichen Vielfalt an zum Teil seltenen Bergblumen – ein Alpinum der Sonderklasse!

 

Der ungeduldigste Frühblüher ist das Alpenglöckchen oder die Soldanelle, ein Primelgewächs mit zartfransigen lila Blüten. Es blüht ab April oft schon im Restschnee, beispielhaft für die unerschrockene Natur, die sich von unwirtlichen Bedingungen nicht bremsen lässt. „Soldanelle, die Schnelle“, könnte man reimen.

Lilien und wilde Orchideen

 

Etwas später lassen sich auch die anderen Bergblumen von der wärmenden Sonne zu betörender Blüte verführen: u.a. Enziane, Narzissen, Anemonen, Akeleien, Glockenblumen, Habichtskraut, Feuerlilien, Türkenbund, das seltene Edelweiß, Alpenrosen und ca. 25 verschiedene Orchideenarten wie Frauenschuh und das Schwarze Kohlröschen (Brunelle), eine Zeigerpflanze für Magerwiesen. Es lockt mit Vanilleduft Insekten an, ist aber gut geschützt vor Weidevieh, das den intensiven Geruch meidet.

Frühlingsenzian (Gentiana verna)
Alpenrosen (Rhododendron ferrugineum)

Wunder am Wegesrand 

 
Das Kohlröschen mit seinem schokoladenbraunen Köpfchen zählt zu den Lieblingsblumen der in Strengen geborenen Wander- und Naturführerin Geli Häusl, die ihre Gäste auf kleine Wunder am Wegesrand aufmerksam macht. Sie hat den geschulten Blick, den es für bescheidene Pflänzchen braucht, die erst aufs zweite Hinsehen ihren Zauber entfalten. Schon allein wegen des Kohlröschens führt Geli ihre Gäste gern vom Kapall zur Leutkircher Hütte, wo sich von Ende Juni bis August diese streng geschützte Orchideenart findet. Ein weiteres Highlight ist der Alpenrosenweg zur Rendlalm, wenn im Juni und Juli die rote Pracht die Berghänge ziert. Geli Häusl: „Auch geologisch ist das interessant, denn auf der Rendlseite im kristallinen Gestein wächst die Rostblättrige Alpenrose mit rostfarbener Blattunterseite, auf der Seite der Lechtaler Alpen im Kalkgestein gedeiht die Bewimperte Alpenrose mit der grünen Blattunterseite.“

Lila und weißer Krokus (Crocus albiflorus)