Präparierung der Loipen

Voller Einsatz für die perfekte Spur

Loipen und Winterwanderwege

Wohl die wenigsten Langläufer und Winterwanderer wissen, wie der ideale Untergrund zustande kommt und wie viel Aufwand dahintersteckt. In St. Anton am Arlberg kümmern sich drei Mitarbeiter des Tourismusverbandes täglich darum. Wenn es sein muss, bis spät in die Nacht.

Präparierung der Loipen

Enorme Flexibilität, volle Konzentration über mehrere Stunden, bei teils unwirtlichen Bedingungen, auch nachts, und praktisch ständiger Verfügbarkeit. Das wäre eine treffende Job-Beschreibung für unser Loipen-Team. Strolz Felix, Alfons Walser und Kathrein Markus sind bestens mit diesen anspruchsvollen Bedingungen vertraut. Gemeinsam kümmern sie sich um die tägliche Präparation der 17 beschilderten Winterwanderwege, die sich über mehr als 80 Kilometer erstrecken, sowie um das 40 km große Loipennetz der Region während der Wintersaison. Ihr Einsatz erfordert oft, dass die Strecken zweimal täglich in optimalen Zustand gebracht werden, damit die Enthusiasten sie in vollen Zügen genießen können.

Wetter als Auftraggeber


Sonne, Wolken, Regen oder Schnee und die Temperaturen bestimmen die Arbeit der drei Loipen-Experten. „Aber nicht nur die Präparierung richtet sich danach, sondern das ganze Leben im Winter. Inklusive des Familienlebens“, erklärt Tschiderer. „Das Wetter gibt den Takt vor. Wir fahren, wenn es notwendig ist. Schneit es am Morgen, müssen wir abends nochmal fahren“, erzählt der zweifache Familienvater. Das Gebiet des Teams umfasst alle Loipen im Stanzertal, jene im Verwall und in St. Christoph sowie die Wege für Wanderer. Alleine für die perfekte Spur durchs Stanzertal benötigt ein Fahrer bis zu neun Stunden, durchs Verwall rund drei Stunden. „Das macht dann schon müde im Kopf“, meint Tschiderer. Der 40-Jährige gibt zu bedenken: „Wir müssen immer voll konzentriert bleiben. Speziell bei viel Neuschnee gibt es zahlreiche Dinge zu beachten. Etwa Absturzstellen oder die potenzielle Gefahr des Versinkens nach Schneeverfrachtungen.“

Ärger über Gebrechen,Freude über Feedback


Für ihre Tätigkeit stehen den drei Mitarbeitern ein großes Pistengerät sowie drei kleinere Loipenmaschinen zur Verfügung. Das größte Ärgernis ist, so Tschiderer, ein kaputtes Fahrzeug: „Tritt unterwegs ein technisches Gebrechen auf, weiß ich sofort, dass der Arbeitstag länger dauert. Wir fahren ja nicht auf einer Straße, sondern meist irgendwo im Gelände, wo kein Abschlepp-Transporter hinkommt. Da bleibt nur die Reparatur vor Ort.“ Dennoch liebt der Pettneuer seinen Job, den er seit zwei Wintern ausführt: „Es gibt nichts Schöneres, als wenn du bei herrlichem Winterwetter am frühen Morgen im Rückspiegel den schönen Teppich siehst.“ Der größte Dank für all die Mühen ist das positive Feedback der Langläufer. „Darüber freuen wir uns immer sehr. Das zeigt, dass die anspruchsvolle und vor allem zeitintensive Arbeit geschätzt wird.“

Beliebte Loipen (klassisch und Skating):


  • Verwall: 10 km
  • St. Christoph: 2,5 km
  • Stanzertal: 22 km

Beliebte Winterwanderwege:


  • Verwalltal
  • Stanzertaler Rundweg
  • Gasthof Almfrieden, Pettneu

Intensive Arbeit über 8 Monate


Neben der Präparierung erledigt das Loipen-Team noch zahlreiche weitere Aufgaben: beispielsweise abgeknickte Äste nach intensiven Schneefällen beseitigen, Bäume sowie Stadldächer von der Schneelast befreien, um Baum- bzw. Dachlawinen vorzubeugen, Müll entlang der Strecken sammeln und Hundekot entfernen. Bereits im Herbst beginnen die Vorbereitungen, wie Wege freischneiden, Brücken über Bäche bauen, Beschilderungen und Sicherheitsnetze aufstellen. Im Frühjahr wird alles wieder abgebaut. Außerdem gehen die drei Arbeitskollegen dann alle Strecken zu Fuß ab. „Damit alles sauber hinterlassen wird“, so Tschiderer, der im Sommer wie sein Kollege Walser im Außendienst des Tourismusverbandes tätig ist.